Mieterbund kritisiert Wärme-Contracting bei LEG-Mietern
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Kostenexplosion statt Kostenneutralität
Die LEG Immobilien SE, Deutschlands zweitgrößter Vermieter, ersetzt flächendeckend Gasetagenheizungen, Einzelöfen und Nachtspeicherheizungen durch Luft-Luft-Wärmepumpen. Im Zuge des Austauschs stellt der Konzern die Versorgung mit Wärme auf Wärme-Contracting um, durchgeführt von einem Tochterunternehmen der LEG. Die Umstellung betrifft rund 20.000 LEG-Wohnungen.
Dies führt dazu, dass Mieterinnen und Mieter nun 15 Jahre an den Contractor gebunden sind und sich nicht wie bislang selbst den günstigsten Anbieter aussuchen können. Dadurch verdoppeln sich im Durchschnitt die Heizkosten, wie das ARD-Politmagazin „panorama“ gestern berichtete.
Brisant ist an diesem Fall, dass bestehende Vorgaben für eine kostenneutrale Umstellung auf Wärmelieferung nicht greifen. Denn das Gesetz bezieht sich nur auf die Situation, dass Vermieter zuvor die Heizenergieversorgung übernommen haben. In den vorliegenden Fällen haben sich jedoch die Mieter selbst versorgt - in Deutschland betrifft dies noch rund 5 Millionen Mieterhaushalte.
„Die LEG nutzt eine Gesetzeslücke aus, um unter dem Deckmantel der Dekarbonisierung in ihren Wohnungen zusätzliche Gewinne zu machen. Damit gefährdet sie die Akzeptanz der Wärmewende. Der Gesetzgeber muss schleunigst handeln und das Wärme-Contracting bei dezentralen Heizsystem wie Einzelwärmepumpen untersagen. In diesen Fällen sehen wir für betroffene Mieterinnen und Mieter keine Vorteile, sondern nur steigende Heizkosten“, kommentiert Melanie Weber-Moritz, Bundesdirektorin des Deutschen Mieterbundes (DMB).
Hintergründe zum Vorgehen der LEG und unserer Forderungen finden Sie hier.