Schlechte Nachrichten für Mieter: Mieten steigen - Immobilienmärkten geht es gut
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Deutscher Mieterbund zum Frühjahrsgutachten der Immobilienweisen
„Wenn es den Immobilienmärkten sehr gut geht - so die Einschätzung des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) - und die Marktentwicklung stabil ist, sind das keine guten Nachrichten für Mieter. Vielmehr bedeutet das, die Mieten steigen, 2017 noch schneller als 2016“, kommentierte der Bundesdirektor des Deutschen Mieterbundes (DMB), Lukas Siebenkotten, die Schlussfolgerungen des Rates der Immobilienweisen in seinem vom ZIA veröffentlichten Frühjahrsgutachten 2018.
„Die Neu- bzw. Wiedervermietungsmieten sind 2017 mit 4,3 Prozent stärker gestiegen als noch 2016 (3,1 Prozent). In den Städten betrug der Mietpreisanstieg - so die Deutsche Bundesbank gestern - sogar 7 Prozent, in den Metropolen Berlin, Hamburg, Köln, Düsseldorf, Frankfurt, München und Stuttgart 9 Prozent. Die Mietpreisspirale dreht sich weiter und immer schneller. Oder wie es der Zentrale Immobilien Ausschuss formuliert: Die Party geht weiter.“
Aus Sicht des Deutschen Mietenbundes gebe es keine Anzeichen für eine Beruhigung der Mietpreisentwicklung. Entgegen der Aussagen der Immobilienweisen könne von einem kräftigen Wachsen des Wohnungsangebotes nicht die Rede sein. „Wohnungsangebot und Nachfrage klaffen gerade in den Städten weiterhin stark auseinander. Statt der benötigten 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr sind 2016 nur 278.000 und 2017 etwa 300.000 Wohnungen fertiggestellt worden. Wir brauchen zusätzliche Anstrengungen für den Wohnungsneubau, insbesondere für den bezahlbaren Mietwohnungsneubau und für den Bau von Sozialmietwohnungen“, forderte Siebenkotten. „Bis die Wohnungsmärkte ausgeglichen sind, sind zusätzliche mietrechtliche Korrekturen notwendig. Die Regelungen zur Mietpreisbremse müssen nachgeschärft und der Betrachtungszeitraum für die Vergleichsmieten muss verlängert werden, damit die hohen Wiedervermietungsmieten nicht die Mieten in bestehenden Mietverhältnissen bestimmen.“